Umsetzung einer Torque Vectoring-Regelung für einen Porsche Carrera 997 S2 auf Basis zweier radnaher Elektromaschinen
Projekt Abgeschlossen - Ansprechpartner: ftm(at)ed.tum.de
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der RUF Automobile GmbH und der Siemens AG wurde ein Porsche (Modell 997) zu einem Elektrosportfahrzeug umgerüstet. Im Rahmendes Umbaus wurde das Fahrzeug mit zwei radnahen Elektromaschinen jeweils inklusiveGetriebe ausgerüstet. Auf diese Weise ist eine Umsetzung einer TorqueVectoring-Regelung (TV-Regelung) ohne zusätzliche mechanische Komponenten möglich.
Motivation
Durch die Ausrüstung von Fahrzeugen mit getrennten radnahen Elektromaschinen ist eine rein softwareseitige Umsetzung einer Torque Vectoring-Regelung möglich. Verglichen mit Systemen, die über eine Zentralmaschine verfügen, sind keine zusätzlichen mechanischen Komponenten wie spezielle Differentiale mit Überlagerungsgetrieben oder Kupplungen notwendig.
Die Bandbreite des Torque Vectoring das Fahrverhalten im Bereich hoch leistungsfähiger Sportfahrzeugezu beeinflussen kann besonders bei dem in diesem Projekt verwendeten Fahrzeug gezeigt werden.
Ziel
Das Ziel des Projektes war es, basierend auf dem bestehenden Fahrzeugsetup simulativ und im Realversuch die das Fahrzeug agilisierende und stabilisierende Wirkung des Torque Vectoring bis in den fahrdynamischen Grenzbereich zu demonstrieren.
Vorgehensweise
Zunächst erfolgte durch verschiedene Prüfstandsmessungen eine Ermittlung relevanter physikalischer Fahrzeugparameter zur Bildung eines geeigneten Simualtionsmodells des Versuchsträgers. Im Anschluss wurde die im Fahrzeug vorhandene Fahrdynamiksensorik auf eine Verwendung für die Regelung geprüft. Eine Vorsteuerung-Regelung-Kombination wurde entwickelt, die dem Fahrzeug ein definiertes, dynamischeres Sollgierverhalten aufprägt. Diese wurde simulativ verifiziert und im Fahrversuch validiert.