Fahrsimulator
Ansprechpartnerin: Maria Wolf, M. Sc.
Einsatz des FTM-Simulators im Forschungs- und Entwicklungsprozess der Kraftfahrzeugtechnik
Zur Durchführung von Fahrversuchen in einer virtuellen Umgebung verfügt der Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik (FTM) über einen dynamischen Fahrsimulator. Aufgrund der Simulations-umgebung sind die Versuche frei von externen Störeinflüssen und können exakt reproduziert werden. Darüber hinaus ermöglicht der Fahrsimulator die gefahrlose Darstellung von kritischen Verkehrssituationen und extremen Fahrmanövern. Dadurch können neue Systeme bereits in einem sehr frühen, prototypischen Entwicklungsstadium in realitätsnahen Szenarien erprobt werden.
Um den Fahrern bzw. Probanden ein hohes Präsenzempfinden zu vermitteln, wird auf eine Vielzahl von Maßnahmen zurückgegriffen. Die Visualisierung der Umgebung erfolgt durch ein Projektionssystem, das ein großes Blickfeld erzeugt (horizontaler Sichtwinkel 210°, Bildhöhe 2,9 m). Dies wird durch drei Flachbildschirme zur Darstellung der Rückspiegelansichten vervollständigt. Zur Erzeugung von Beschleunigungseindrücken verfügt der Simulator über eine Bewegungssystem mit sechs Freiheitsgraden. Darauf ist ein aktuelles LKW-Serienfahrerhaus montiert, das zu einer weiteren Steigerung der Immersion beiträgt. In der Fahrerkabine ist ein hochwertiges Audiosystem angebracht, über das sowohl die Geräusche des Eigenfahrzeuges als auch die der Umgebung wiedergegeben werden.
Die vorhandene Messtechnik erlaubt die Aufzeichnung aller gängigen, fahrzeugtypischen Daten. Dafür besteht eine Schnittstelle zwischen Simulation und CAN-Bus. Außerdem sind im Fahrerhaus vier Kameras zur Fahrerbeobachtung installiert. Bei Bedarf können weitere Messdaten synchronisiert aufgezeichnet werden (z. B. physiologische Größen wie Hautleitwert). Die Simulationssoftware erlaubt außerdem die Integration von virtuellen Sensoren, deren Messgrößen in der Realität, wenn überhaupt, nur mit sehr großem Aufwand ermittelt werden können.
Der dynamische Fahrsimulator des FTM eignet sich daher in ausgewiesener Weise als Werkzeug für Entwicklungsprozesse und Untersuchungen – unter anderem in den folgenden Bereichen:
- Fahrerassistenzsysteme
- Mensch-Maschine-Interaktion, Anzeige- und Bedienelemente
- Fahrerverhalten und Mensch-Maschine-Umwelt-Kommunikation
- Innenraumdesign und Package
- Fahrerzustandserkennung