Sicherheitskonzept für hochautomatisiertes Fahren
Projekt Abgeschlossen - Ansprechpartner: ftm(at)ed.tum.de
Problemstellung
Ab dem Automationsgrad Level 3 (Hochautomatisiert) gibt es Situationen, in denen sich der Fahrer vollständig aus der Fahraufgabe zurückziehen kann. Daraus lassen sich zwei wichtige Aspekte ableiten. Durch die fehlende Fahrerüberwachung steigen die Sicherheitsanforderungen an das System. Dafür kann jetzt zum ersten Mal aktiv das gesamte Verhalten des Fahrzeugs bestimmt werden. Das technische System ist nicht mehr der Willkür des Fahrers ausgeliefert sondern hat einen großen Einfluss auf die zu bewältigenden Situationen. Das heißt allerdings auch, dass man für alle Situationen in die man gerät, verantwortlich ist und sie dementsprechend bereits möglichst früh in der Konzeptphase berücksichtigen muss. Diese beiden Aspekte haben einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von HAF-Funktionen. Zum einen sind neuartige Sicherheitskonzepte vor allem auf höheren Abstraktionsebenen wie der Verhaltensgenerierung notwendig. Und andererseits müssen die HAF-Systeme in einem völlig neuen Kontext entwickelt werden. Zusätzlich zur Entwicklung bezüglich der Fahrerinteraktion, wie es bei den klassischen Fahrerassistenzsystemen notwendig ist, gilt es jetzt das komplett eigenständige Verhalten der Systeme im automatisierten Modus zu entwerfen. Damit stellt sich die Frage, wie das HAF-Verhalten und die Systemgrenzen im Kontext der Szenarienvielfalt systematisch definiert werden können.
Ziel
In diesem Projekt soll einerseits eine Technik zur systematischen Spezifikation von dem Verhalten von HAF-Funktionen erarbeitet werden. Dazu gehört neben einem systematischen Vorgehen, einer klaren Beschreibung des Verhaltens auch eine nachvollziehbare Bewertung wozu eine Möglichkeit zur strukturierten Dokumentation gegeben sein muss. Andererseits soll durch exemplarische, technische Umsetzung einzelner Aspekte des entwickelten Verhaltens, ein Beitrag zu sichereren und gleichzeitig nutzerfreundlicheren HAF geleistet werden. Dazu werden Konzepte für die Verhaltensgenerierung und Überwachung erstellt und nach einer theoretischen Bewertung umgesetzt und simulativ bzw. in exemplarischen Fahrsituationen evaluiert.