Spezifisches Schadenrisiko und Einfluss von Fahrerassistenzsystemen auf Versicherungsschäden
Projekt Abgeschlossen - Ansprechpartner: ftm(at)ed.tum.de
Motivation
Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wandten die deutschen Autoversicherer 2014 rund 20,6 Milliarden Euro für Kfz-Haftpflicht-, Voll- und Teilkaskoversicherungen auf. Davon entfielen allein auf die Kfz-Haftpflichtversicherungen 13 Milliarden Euro. Ziel vieler Fahrerassistenzsysteme (FAS) ist es, den Fahrer bei der Bewältigung kritischer Verkehrssituationen zu unterstützen und zu einer Abwendung bzw. Abmilderung auftretender Personen- und Sachschäden beizutragen. Ein entscheidender Anteil dieser Systeme wird in bestimmten Fahrzeugklassen bisher nicht in Serie angeboten, u.a. weil der Kunde nicht bereit ist den dafür notwendigen Aufpreis zu bezahlen. Ein möglicher Kaufanreiz könnte darin bestehen, den Mehraufwand in der Versicherungsprämie zu berücksichtigen. Damit die Höhe einer Bonifizierung bestimmt werden kann, muss die Wirkung des jeweiligen Assistenz- und Sicherheitssystems bekannt sein, bevor es am Markt verfügbar ist.
Ziel
Im Rahmen dieses Projekts soll auf Basis einer internationalen Schadendatenbank eine Methode entwickelt werden, die als zuverlässige Berechnungsgrundlage für innovative Versicherungstarife verwendet werden kann. Ziel ist es, prospektive Aussagen zur Feldeffektivität von Fahrerassistenzsystemen treffen zu können, wobei der Schwerpunkt auf Systemen liegt, die noch nicht am Markt vertreten sind.
Durchführung
- Aufbau einer internationalen Schadendatenbank zur detaillierten Analyse von Unfallhergang und -ablauf
- Auswertung von Unfalldaten zur Identifikation von Hauptunfalltypen und relevanten Einflussgrößen
- Entwicklung einer Methode zur prospektiven Ermittlung verschiedener FAS-Wirkungsweisen innerhalb konkreter Unfallszenarien
- Durchführung retrospektiver Analysen und Simulation zur Methodenvalidierung