Stress tests for a sustainable mobility: an accessibility approach
Projekthintergrund
Mobilität und Verkehr hängen in zunehmendem Maße von Entwicklungen auf europäischer und globaler Ebene ab. Diese Entwicklungen sind meist nicht förderlich für die Verfügbarkeit von schneller und preisgünstiger Mobilität. Vielmehr schränken sie die individuellen Möglichkeiten der Fortbewegung und des Reisens ein; sind aber oft durch Planer und Entscheider auf lokaler Ebene kaum oder gar nicht beeinflussbar.
- Die Ressourcenknappheit führt zu höheren Öl- und Kraftstoffpreisen
- Zukünftige Emissionshandelssysteme oder sogar Emissionsobergrenzen könnten die Kosten des CO2-Ausstoßes wesentlich erhöhen
- Verschärfte Umweltgesetze verpflichten die Kommunen zur Begrenzung von Lärm- und Luftschadstoffbelastungen, was häufig zu Verkehrsbeschränkungen führt.
Entsprechende Szenarien entwickeln sich meist langsam und schrittweise. Es erscheint jedoch nötig, auch plötzliche Schockszenarien (z.B. Ölkrise - "Peak Oil") mit massiven Auswirkungen auf die Kosten des Verkehrs zu bedenken.
Projektziele
In diesem Deutsch-Französischen Kooperationsprojekt sollen mögliche Auswirkungen solcher Schockszenarien analysiert werden. Dazu wird auf die Methodik der im Zuge der Finanzkrise aus dem Bankensektor bekannt gewordenen "Stress Tests" Bezug genommen. Letztere sollen, aufbauend auf Methoden der Erreichbarkeitsanalyse, für die Raum- und Verkehrsplanung angepasst werden.
Zentrale Forschungsfragen des Projekts sind somit:
- Welche Standorte und welche gesellschaftlichen Gruppen wären von den untersuchten Schockszenarien am stärksten betroffen?
- In welchem Maße sind verschiedene Verkehrsmittel betroffen? Wären die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel in der Lage, die Mobilität der Bevölkerung zu gewährleisten? Wenn nicht, welche Investitionen sind nötig?
- Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich, insbesondere für die Nahmobilität und die Elektromobilität?
- Wie können Siedlungsstrukturen (um)gestaltet werden um eine hohe Erreichbarkeit zu sichern?
Arbeitsschritte
Die Konzeption des Projekts sieht folgende methodischen Schritte vor
- Benchmarking und Vergleich der beiden Untersuchungsregionen Metropolregion München und Grand Lyon sowie der für die Untersuchung verwendeten Modellplattformen.
- Anpassung und Weiterentwicklung der Erreichbarkeitsmodelle entsprechend der Ziele des Projekts und Definition geeigneter Indikatoren.
- Spezifizierung der zu untersuchenden "Stress"-Szenarien.
- Modellierung der Erreichbarkeitswirkungen dieser Zukunftsszenarien anhand der entwickelten Indikatoren.
Auftraggeber
Das Projekt wird im Rahmen des nationalen französischen Verkehrsforschungsprogramms PREDIT gefördert.
Partner
Laboratoire d'Economie des Transports (Université de Lyon)
Prof. Yves Crozet
Dr. Aurélie Mercier
Nicolas Ovtracht
Laufzeit
Dezember 2010 - November 2012
Ansprechpartner
Dipl.-Geogr. Benjamin Büttner
Telefon: +49.89.289.22503
Email: benjamin.buettner(at)tum.de