München Elektrisiert
Projektbeschreibung
Saubere Atemluft ist essentiell für die Gesundheit und Lebensqualität aller Menschen. Durch die regelmäßige Überschreitung von Luftschadstoff-Grenzwerten in deutschen Städten und wegen der im Rahmen des Vertragsverletzungsverfahrens eingereichten Klage der Europäischen Kommission gegen Deutschland, stehen immer mehr Kommunen vor der Aufgabe, NOx-Emissionen möglichst zeitnah und nachhaltig zu senken. In der Landeshauptstadt München wird der Immissionsgrenzwert für Stickstoffdioxid (Jahresmittelwert von40 μg/m3) seit Jahren an den hoch verkehrsbelasteten Stellen z. T. deutlich überschritten.
München ist damit die am stärksten mit Luftschadstoffen belastete Kommune Deutschlands. Da der Verkehrssektor, insbesondere der Dieselverkehr, wesentlicher Verursacher der Grenzwertüberschreitungen in München ist, hat eine Reduktion der verkehrsbedingten Emissionen einen besonders großen Effekt. Es ist dringend notwendig, die Anzahl (lokal) emissionsfreier Fahrzeuge auf Münchens Straßen zu erhöhen. Besonders ein vielfaltiges Angebot an Ladeinfrastruktur ist wichtig, um die Nutzerakzeptanz zu erhöhen und den Umstieg zu erleichtern.
Mit dem vorliegenden Verbundvorhaben „München elektrisiert – Me“ sollen daher zwei für die Stadt München zentrale Bereiche des Ladeinfrastrukturaufbaus zusätzlich gefördert und wissenschaftlich begleitet werden. In den Teilprojekten erfolgt: (1) die Errichtung von privater, gewerblicher und öffentlicher Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden, im Gewerbe und in öffentlichen Parkhäusern (AP 3.1 und 3.2) sowie (2) der Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur auf öffentlichem Grund durch private Anbieter (AP 4.1 bis 4.4). Das Projektkonsortium besteht aus der Landeshauptstadt München (LHM), der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) und der Technischen Universität München (TUM), vertreten mit zwei Lehrstühlen.
Assoziierte Partner sind die Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) und die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK).
Aufgaben des Lehrstuhls:
Das Teilvorhaben des Lehrstuhls für Verkehrstechnik der TUM (TUM-VT) im Projekt München elektrisiert – Me lässt sich in zwei zentrale Bereiche einteilen. Das erste Ziel ist es, eine bedarfsgerechte Dimensionierung und Positionierung von Ladeinfrastruktur in der Landeshauptstadt München (LHM) zu berechnen und intelligente Möglichkeiten zur zeitlichen Steuerung der Ladevorgänge durch Preis- und Reservierungsmethoden zu entwickeln und zu testen. Dabei wird auf eine detaillierte Analyse der Ist-Situation aufgebaut und entwickelte Steuerungsmethoden werden sowohl mittels einer Simulation als auch im Reallabor getestet. Durch die intelligente Positionierung und Steuerung der Ladeinfrastruktur sollen die Akzeptanz und der Komfort der Elektromobilität erhöht werden und die Auslastung der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum verbessert werden. Das zweite Ziel ist es, die sich aus der höheren Durchdringung von Elektrofahrzeugen ergebenden Umweltwirkungen zu modellieren und zu berechnen. Dazu wird ein einfaches Emissionsmodell entwickelt, welches mit einer bestehenden Verkehrssimulation verknüpft wird. So lassen sich neben durchschnittlichen Emissionseinsparungen auch Auswirkungen auf die Belastung in den Spitzenstunden berechnen. So sollen die Effekte von verschiedenen Szenarien hinsichtlich der Anzahl von Elektrofahrzeugen, aber auch der räumlichen Verteilung der Ladeinfrastruktur auf lokale Umweltwirkungen ermittelt werden.
Keywords | München, Elektromobilität, Ladesäulen, Sofortprogramm Saubere Luft, Ladeinfrastruktur, Laden in München |
Auftrag- / Fördergeber | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) |
Website | https://www.bayfor.org/de/projekte/aktuelle-projekte-mit-thematischem-filter/muenchen-elektrisiert-me.html |
Weitere Projektbeteiligte | Landeshauptstadt München Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.der Technischen Universität München Universität der Bundeswehr München Handwerkskammer für München und Oberbayern Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern |
Laufzeit | 2018 bis 2022 |
Ansprechpartner | Cornelius Hardt |